Die 12,7 Kilometer lange Wanderung im Rothaargebirge startet in Offdilln und führt als Rundweg über Abschnitte des Rothaarsteigs u.a. zur Dillquelle. Mit 290 Höhenmeter gibt es zu Beginn der Tour einen größeren Anstieg, alles auf bequemen Wegen.
„Off der Dill“
Die Wanderung im Rothaargebirge beginnt im Haigerer Ortsteil Offdilln am Rande des Rothaargebirges und inmitten des Lahn-Dill-Berglandes. „Off Der Dill – Do Sey Mir Dehaam“, so sagen die Offdiller. Ich gehe also „Off Der Dill“ und starte meine Runde am Landhaus Mühlenhof Richtung Dillquelle und durchquere dabei den kleinen fast 670 Jahre alten Ort, mit knapp 700 Einwohnern.
Die Dillquelle
Der steile Anstieg führt zum örtlichen Fußballplatz und weiter zum Kohlenmeiler, den ich jedoch nicht besuche sondern weiter zur Dillquelle gehe, die auf 567 Metern ü.NN liegt. Leider ist es neblig und man kann die schöne Aussicht, die dort eigentlich gegeben ist, nicht genießen. Nun stehe ich vor einem kleinen Rohr, hier entspringt die Dill, der 55 Kilometer lange Nebenfluss der Lahn, der sich bis zur Lahnmündung schlängelt. Die Quelle ist eingefasst in eine Ummauerung und das Wasser sollte durch dieses Rohr laufen. Die Dill hat sich jedoch einen eigenen Weg gesucht.
Ich befinde mich nun unterhalb der Haincher Höhe. Bis dahin fehlen noch knapp 50 Höhenmeter, denn sie liegt auf 609 Meter ü.NN. Auf dem Weg auf dem ich nun laufe, treffen sich der Rothaarsteig, der Elisabethpfad und der Jakobs-Pilgerweg Marburg-Siegen-Köln. Nach dem permanenten Anstieg geht es nun entspannter weiter auf gut zu gehenden Wegen. Er führt in Richtung Rittershausen, Ortsteil der Gemeinde Dietzhölztal, bricht aber vorher ab und führt zurück nach Offdilln.
Die Auerhahnhütte
Durch schöne Waldwege auf der Wanderung durchs Rothaargebirge gelange ich schon bald zur Offdiller Auerhahnhütte. Die in 1856 erbaute Hütte liegt im Nebel inmitten im Wald. Sie war ursprünglich die Jagdhütte des Herzog Adolf von Nassau. Der Name Auerhahnhütte rührt daher, dass der Auerhahn, der in Offdilln heimisch war, als Jagdtrophäe genutzt wurde. So hatte angeblich der Herzog von Nassau seinen letzten Auerhahn in der Gemarkung Offdilln erlegt.

Zu dem „wilden Stein“
Unweit von der Auerhahnhütte, mache ich mich auf die Suche nach dem „wilden Stein“. Es gibt ausreichende Beschilderung, den Weg zu dem Stein zu finden. Es geht durch einen schmalen Pfad in einem wunderschönen Birkenwald.


Eigentlich handelt es sich um einen Aussichtspunkt am wilden Stein, doch leider ist es bei meiner Wanderung im Rothaargebirge so neblig, das man kaum weiter als 10 Meter sehen kann. Das ist sehr Schade, aber sicherlich nicht der letzte Besuch hier. Der Abstecher hat sich jedoch alleine wegen dem Stein schon gelohnt, denn ein Stück Fels ragt hier unerwartet aus dem Boden. Mit meiner Wanderbegleitung nutze ich den Stein für ein Mittagessen.

Nach einer kleinen Pause gehe ich über den Oarnstroch weiter nach Offdilln zurück zum Ausgangspunkt meiner Wanderung. Der Oarnstroch ist mit 535 Meter ü.NN. eine der höchsten Erhebungen im Umkreis.
Auf dem Oarnstroch

Über die letzte Höhe hinweg, geht es nun nur noch bergab. Über einen breiten Weg hat man einen wunderschönen Ausblick ins Tal und auf Offdilln, wo dieser auch hin führt.
Das Backhaus
Am Ende der Wanderung im Rothaargebirge wieder in Offdilln angekommen, besuchen wir das traditionelle Backhaus. Während wir uns dieses von außen anschauen, vernehmen wir Geräusche von innen und stellen fest, dass sich Menschen darin befinden. In dem Moment geht auch schon die Türe auf und die gastfreundlichen Offdillner zeigen uns ihr Backhaus von innen. Nicht genug, haben sie gerade darin frisches Brot und Kuchen gebacken und erzählen uns wir hier gebacken wird. Mit sogenannten Schanzen, Bündel aus Reiser, wurde das Backhaus angeheizt. Sie kamen direkt in den Ofen und wenn die Temperatur erreicht war und die Reiser verbrannt, wurde die Asche und Kohle darin entfernt. Das Mauerwerk hielt die Wärme. Das Brot wurde vorbereitet bevor es in den Ofen geschoben wurde. Es wurde gesalbt, das heißt, es wurde mit Wasser bestrichen. Das altertümliche Backen war ein aufwendiger Vorgang, der für mehrere Personen genutzt wurde, da es sich sonst nicht gelohnt hätte. So auch für die netten Offdillner heute, die mit mehreren Personen eine große Menge an Broten vorbereitet haben und es zu einem gesellschaftlichen Event machen.
Für das letzte Stück zum Auto bekommen wir sogar noch ein sehr leckeres Stück Kuchen geschenkt.

Gestärkt laufe ich das letzte Stück zum Auto. Es verläuft auf der Rothaarsteig-Spur Haubergstour bis zum Parkplatz am Mühlenhof. Doch darf man hier die Abzweigung nicht verpassen, denn der Weg ist eine Treppe, die schmal in den Hinterhof des Landhauses führt.

Die Wanderung war sehr schön und endet nun leider schon wieder. Wer sie gerne nachlaufen möchte, kann gerne in meinem Komoot Profil nachschauen! https://www.komoot.de/tour/947191286?ref=










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