Es ist noch früh, als ich in Wilhelmshaven ankomme und dort den Südstrand anfahre, um auf dem (kostenpflichtigen) Parkplatz beim Aquarium zu parken. Ich beginne von dort meine Wanderung entlang des Jadebusens bis nach Dangast. Die Tour hat knapp 20km und ist dieses Mal kein Rundweg. Der Jadebusen ist eine ca. 36km lange Meeresbucht, die ungefähr 190 Quadratkilometer umfasst. Er verläuft von Wilhelmshaven bis Varel, der Leuchtturm in Arngast ist das Leuchtfeuer für das Wilhelmshavener Jadefahrwasser.
Das Aquarium in Wilhelmshaven, an dem es losgeht, ist sehr empfehlenswert und ein Muss für uns, wenn wir Wilhelmshaven besuchen. Die Straße Südstrand gehe ich das erste Stück, bevor ich am Strand weiterlaufe, weil sich hier das deutsche Marinemuseum befindet. Von der Straße aus sieht man das alte Kriegsschiff und das U-Boot, welche hier besichtigt werden können. Des Weiteren findet sich am Südstrand das Wahrzeichen von Wilhelmshaven, die Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die in 1907 erbaute KW-Brücke, wie sie im Volksmund genannt wird, ist die größte Drehbrücke Europas. Mit etwas Glück, öffnet sie sich, wenn man daran vorbei läuft.



Südstrand Wilhelmshaven
Bei der Kaiser-Wilhelm- Brücke gelangt man auch direkt an die Strandpromenade, die ich nun Richtung Dangast weiter laufe. Obwohl es noch sehr früh am Morgen ist, gibt es hier reges Treiben im Meer. Viele ältere Personen nutzen die stille Zeit in Ruhe im Meer schwimmen zu können, bevor alles vom Tourismus überflutet wird. Parallel zum Meer verläuft der Bantersee. Er war ursprünglich ein Hafenbecken, wird heute in erster Linie von Freizeitsportlern für Segeln, Surfen und Ähnliches genutzt. Um den See herum gibt es einen Rundweg von ca. 7,5km. Ich nutze ein Stück, bevor ich wieder zum Meer wechsele, denn hier gibt es am Wasser kleine Fischerhäuschen, mit Booten, die schön anzusehen sind.



Ich gehe nochmal zurück zum Bantersee-Weg und laufe diesen bis zum Ende des Sees. Er führt durch Waldabschnitte und bietet eine wohltuende Abwechslung, denn es ist bereits um acht Uhr morgens sehr heiss und der Schatten in den Bäumen tut gut.

Zurück am Strand laufe ich weiter Richtung Dangast. Während das Meer langsam in Salzwiesen übergeht, zieht sich der Weg vor dem Deich entlang zwischen Schafen und wunderschönen Ausblicken mehrere Kilometer weiter. Er ist entsprechend voll Schafskot, wer das nicht mag, sollte auf dem Fahrradweg gehen, welcher parallel verläuft.

Um den Jadebusen und entlang des Salzwiesenpfades
Eine Besichtigung des Ortes Cäciliengroden lohnt sich nicht, denn es gibt nicht wirklich viel zu sehen. Dagegen ist der Salzwiesenpfad, der zu Cäciliengroden gehört, ganz toll! Es handelt sich um einen langen Steg, der in die Salzwiesen hineinführt und mit zahlreichen Schildern Informationen zum Thema bietet. Dort wird erklärt, welche Pflanzen es gibt, welche Tiere dort leben und wie die Salzwiesen entstanden sind. Es ist sehr interessant, weil man die Pflanzen zumindest direkt in der Wiese suchen kann. Mit Glück findet man auch das ein oder andere Tier.

Dangast
Aus Cäciliengroden kommend gehe ich nun auf dem Fahrradweg entlang weiter Richtung Dangast. Es gibt Erneuerungsarbeiten am Deich und zudem gibt es entlang des Fahrradweges einige Skulpturen anzuschauen. Es handelt sich um den Jadeweg, welcher am Dangaster Tief endet, wo ich links Richtung Dangast abbiege und an diesem und an dem Ellenserdammer Tief entlanglaufe. Diese flachen Gewässer beherbergen ganze Vogelkolonien, welche wunderschön anzuschauen sind. Wenn man auf dem Deich läuft und nicht auf dem Jadeweg, kann man sogar links die Salzwiesen, die nun wieder langsam in Meer übergehen, rechts die Gewässer des Dangaster Tiefs und geradeaus Dangasts Hafen sehen. Am Hafen umlaufe ich die Hafenspitze, wo ich eine kleine Trinkpause mache und den Ausblick auf das Meer geniesse. Leider kamen Sitzmöglichkeiten bisher etwas kurz.

Vom Hafen aus überquere ich die Schleuse zum Dangaster Tief, wo sich nun der Strand rechts bis in den Ort hineinzieht. Ich verlasse nun den Deich und folge einem Weg in die Ortsmitte, der sich durch eine Park oder Waldpassage schlängelt, bis ich in den Ort gelange. Es ist auch möglich dem Badestrand zu folgen, denn dieser erstreckt sich an der Küste entlang über den Ort hinaus. Dangast gehört zur Stadt Varel und ist mit seinen lediglich 545 Einwohnern ein sehr ruhiger und wunderschöner Kurort des Nordseebades. Die Wanderung ist nun zu Ende, aber es lohnt sich hier noch Zeit zu verbringen, denn es handelt sich tatsächlich um einen schönen Badeort, wo man richtiges Urlaubsfeeling bekommen kann. Ich habe leider keine Zeit zu bleiben, denn meine Kinder freuen sich schon auf unseren alljährlichen Besuch im Aquarium in Wilhelmshaven mit anschliessender Shoppingtour in der Stadtmitte.