Moselsteig von Treis-Karden nach Moselkern, ca. 13,6km, 430 Höhenmeter, teils felsig und schwierig begehbarer Weg. Feste Schuhe und Trittsicherheit sind notwendig. Konditionell fordernd.

Auf dem Moselsteig von Treis-Karden nach Moselkern. Die 20. Etappe des Moselsteigs gehe ich mit einer kleinen Gruppe. Meine Familie inklusive meinem Mann, der eigentlich nicht gerne wandert und einer befreundeten Familie. Deren Sohn ist nun bereits mehrere Etappen mit meiner Tochter und mir gelaufen. Vielleicht war das nicht die richtige Tour für diese Gruppe, denn kaum das wir gestartet sind, hat schon der erste gemeckert.

Es ist morgens früh neun Uhr und die Sonne brutzelt bereits. Der Anstieg auf dem ersten Stück ist enorm und nach wenigen Metern beginnt mein Mann zu meckern, das sei aber kein gemütlicher Spaziergang. Ich hatte zuvor nie von einem gemütlichen Spaziergang gesprochen, ich habe gesagt, ich laufe den Moselsteig, willst du mit. Ich bin davon ausgegangen, dass jeder weiss, was auf ihn zukommt und dass es einen steilen Anstieg gibt. Zu allem Überfluss, war der Weg felsig und schwierig zu gehen. Auch wenn ich mich informiert hatte, hätte ich nicht gedacht, dass der Weg so steinig und schwierig zu laufen ist. Das gibt nun auch Probleme bei den anderen Erwachsenen, denn einer der beiden hat Gelenkschmerzen, die andere Person hat Angst auszurutschen.

Das ist sehr Schade, vor allem weil auch sie sich auf den Weg gefreut haben. Der Buchsbaumpfad mit tollen großen Exemplaren und die Aussicht von der Hütte Kompes-Käppche aus auf die Mosel ist wunderschön. Dennoch denke ich, es ist besser im nächsten Ort das Auto zu holen oder eine längere Rast einzulegen.

Der Buchsbaumpfad auf dem Moselsteig

Der Buchsbaumpfad, der ein Stück mit dem Moselsteig gleich läuft, ist nicht nur schön, sondern auch interessant und eine regionale Besonderheit. Es handelt sich hier um den nördlichsten wilden Buchsbaumbestand in Europa mit einer Fläche von 300ha. Beschilderungen am Wegesrand erklären einiges über die Pflanze und deren Nutzung. So war der Buchsbaum im Weingebiet wichtig, weil die Weinbauer mit den Spällern, also kleinen Spalthölzern aus Buchsbaum, die Weidenruten aufgespaltet haben. Diese wurden als Bindematerial für die Weinreben eingesetzt.

Über alpine Wege entlang des Moselsteigs

Aus dem Buchsbaumparadies ins Felsige. Der Weg wird immer karger bald laufen wir nur noch über Felsen, teils auch steil bergab. Hin und wieder gibt es die Möglichkeit sich festzuhalten. Der Weg ist steinig und für Wanderer ohne Erfahrung nicht leicht zu gehen.

Nicht mehr weit bis zum nächsten Ort Müden. Der Weg geht über in einfach begehbare Wege durch die Weinberge. Auch die Aussicht auf die Mosel lässt nun den Weg genießen.

Wir verlassen den Moselsteig und machen einen Abstecher in den Ort Müden. Ich verlasse die Gruppe und laufe zurück nach Treis-Karden, um das Auto zu holen. Ich komme also mit Auto zurück, überreiche es meinem Mann und frage in die Gruppe, wer Lust hat, den Moselsteig nun noch zu Ende zu laufen. Die Kinder melden sich alle, sogar meine Kleine, die nicht immer Lust hat zu wandern. Das freut mich enorm, das alle mitkommen und so laufen wir vier, also ich mit drei Kindern, den Moselsteig wie geplant weiter nach Moselkern.

Über den Müdenerberg gelangen wir zurück auf den Moselsteig. Wir laufen über wunderschöne Wald- und Wiesenwege, vorbei an dem Forsthaus Rotherhof, ins Eltztal.

Die Burg Eltz

Schon bald tut sich der erste Blick auf die absolut faszinierende Burg Eltz auf. Imposant und einsam mitten im Wald zeigt sich dieses beeindruckende Gebäude.

Wie gebannt versuchen wir immer wieder einen Blick auf die Burg erhaschen zu können, bis wir fast da sind und der Weg sich mit offener Sicht zur Brücke, die zur Burg führt, schlängelt. Ich mache so viele Fotos, dass wir kaum voran kommen, aber es ist einfach toll!

Der Moselsteig geht über die Brücke und vor der Burg links an den Bach Eltz. Wir machen jedoch einen Abstecher in die Burg, was sich auf jeden Fall lohnt! Die Burg, die gilt als schönste Burg Europas, ist aus dem 14. Jahrhundert und noch heute in Familienbesitz. Besuchen kann man die Schatzkammer, die Burg nur geführt. Fotografieren ist leider nicht erlaubt, deshalb leider keine Bilder.

Nach ausführlichem Besuch der Burg und voller Begeisterung lassen wir diese zurück und gehen weiter auf dem Moselsteig durch das Eltztal. Wir blicken ein letztes Mal zurück und laufen nun weiter in Richtung Moselkern.

Das Eltztal

Die Eltz verläuft flach und breit unterhalb der Burg, wo wir nun entlang laufen. Aufgrund des sehr warmen, um nicht zu sagen heißen Wetters, gibt es sehr viele Menschen, die am Ufer sitzen oder im Wasser planschen. Die Menschen genießen diesen schönen Platz. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Wir wären gerne da geblieben, aber der Rest der Gruppe wartet ja nun schon seit Müden auf uns.

Die Etappe endet am Hotel und Café Ringelsteiner Mühle mitten im Eltztal am Bach. Es bietet sich an, hier einzukehren, das Essen ist gut und der Service sehr nett. Wir bleiben hier über Nacht, was absolut zu empfehlen ist. Das Hotel ist gut, es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten und man sitzt ruhig inmitten schöner Natur.

Der Rest der Gruppe ist bereits vor Stunden hier eingekehrt. Ich freue mich auf einen schönen Abend zusammen in gemeinschaftlicher Runde.