Moselsteig Etappe 19, 23,9km, 330 Höhenmeter, die Tour wird zum Ende hin felsig und festes Schuhwerk ist empfehlenswert, steiler Abstieg nach Cochem.
Treis-Karden und seine St. Castor Kirche
Meine Freundin und ich starten die 19. Etappe des Moselsteiges in Treis-Karden, einem Ort mit ca 2000 Einwohner und einem wunderschönen historischen Ortskern. Beginn ist in der St. Castor Strasse im Zentrum. Der Name kommt von der St. Castor-Kirche, der ältesten und bedeutendsten Kirche an der deutschliegenden Mosel. Der “Moseldom“, wie er auch genannt wird, im 9. Jahrhundert erbaut, beherrscht mit seiner imposanten Erscheinung das Ortsbild von Treis-Karden.

Wir verlassen Treis-Karden und die beeindruckende Kirche, in die Weinberge Richtung Pommern. Schon nach kurzer Strecke tun sich wunderschöne Ausblicke auf die Mosel und die St. Castorkirche auf. Entlang des Weges gibt es viele Gelegenheiten, den Moselblick zu genießen.

Pommerner Mart
Der steile Anstieg bringt uns auf die Hochebene am Pommerner Mart auf eine Höhe von 290m. Am Martberg besuchen wir die rekonstruierte keltische Höhensiedlung mit römischem Heiligtum. Unterwegs treffen wir auf einen, aus Holz geschnitzten Vikar mit Kreuz in der Hand, der über der Mosel thront.

Wir gelangen zum Hochplateau auf der Pommerer Mart, auf dem sich der gallo-römische Tempelbezirk befindet. Sein Name zeugt von der Verehrung des Gottes Mars. Dieser Bezirk wurde vollständig nachgebaut aufgrund der, im 3. Jahrhundert, existierenden Tempelanlage. Tempelhallen, die Wendelhalle aus dem 3. Jahrhundert und zwei keltische Pfostenbauten können auf dem Martberg frei zugänglich besichtigt werden.


Pommern
Der Weg führt weiter über schöne Wiesenwege bis in den Ort Pommern, den wir bald erreichen. Doch gibt es auf den Spuren der Kelten und Römer am Weg noch weitere Hinterlassenschaften zu finden. So steht eine Holzstatue auf einer ehemaligen Opferstätte der Kelten. Diese wurde durch eine Brücke und verzierte Holzfiguren dargestellt. Gold, Silber, Bronze und auch Waffen wurden als Opfergabe dargelegt und später vernichtet, denn diese Zerstörung kennzeichnete die Opfergabe an die Götter.

Weiter entlang des Moselsteigs kurz vor Pommern, steht die römische Göttin Pomona, die Göttin der Früchte, ebenfalls eine aus Holz geschnitzte Statue. Von dort erreichen wir schon fast Pommern und gelangen damit auch zurück zur Mosel.


Der kleine Ort mit nur knapp 500 Einwohnern, gehört zur Verbandsgemeinde Cochem. Wir schauen uns den historischen Ortskern und die auch hier dominierende Kirche St. Stephanus an. Die katholische Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Kirchturm bereits aus dem 15. Jahrhundert.


Pommerner Sonnenuhr
Herabgestiegen nach Pommern führt der Moselsteig auch schon bald wieder in die Höhe. Es gibt einen steilen Anstieg von 90 auf 340 Höhenmeter auf den nächsten 6km. Wir wandern Richtung Kail und verlassen Pommern in die Weinberge und zur Pommerner Sonnenuhr, die die Umgebung des Ortes mit seinen Lagen zeigt.

Hoch nach Kail geht es entlang felsiger Schieferwände, Weinberge, schöner Wiesen bzw. Feldwege und durch Waldpassagen.




Kail
Auf der Höhe angekommen durchqueren wir den Ort Kail, welcher mit ca. 300 Einwohnern gefühlt nur aus Kirche besteht, denn diese ist sehr dominant in dem Ort und nimmt ihn für sich ein. Die St. Bartholomäus Kirche wurde spät, also erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut.

Naturschutzgebiet Dortebachtal
Es geht wieder bergab, erst durch das Fellerbachtal, dann durch das Dortebachtal, zurück an die Mosel und nach Klotten. Das Naturschutzgebiet Dortebachtal ist aufgrund seiner Felsen anspruchsvoller von der Wegebeschaffenheit. Eben durch diese Felsen ist im unteren Bereich des Tales ein warm-trockenes Kleinlima entstanden, dass vielen seltenen Pflanzen und Tieren Lebensraum bietet. Unweit des Moselweges kann man einen Abstecher zu einem Wasserfall machen. Dieser ist an entsprechender Stelle beschildert. Aufgrund der Tatsache, dass wir unter Zeitdruck stehen, da wir zu spät gestartet sind und es zudem sehr sehr heiss ist, entscheiden wir uns gegen diesen Abstecher.




Klotten
So geht es zurück an die Mosel und in den schönen Ort Klotten. Wie in allen Orten der heutigen Tour, ist auch in Klotten die Kirche ausschlaggebend für das Ortsbild. Klotten, zur Verbandsgemeinde Cochem gehörend, ist mit seinen knapp 1400 Einwohnern ein größerer Ort wie die bisher durchwanderten Dörfer. Die Kirche St. Maximinus stammt aus dem 15. Jahrhundert, wobei allerdings schon im 7. Jahrhundert dort eine Kirche erwähnt wird.

Am Rande von Klotten durchqueren wir den Ort und gehen entlang des Moselsteiges Richtung der Weinberge und verlassen ihn mit einem wunderschönen Blick auf die Kirche St. Maximinus.





Der letzte große Anstieg auf der Etappe führt nun über ca. 6 km nach Cochem. Ein kleiner Trinkstopp bietet sich am Moselschieferblick an, wo man eine tolle Aussicht auf die Mosel und auf Klotten hat.


Burgruine Coraidelstein Klotten
Kurz hinter dem Moselschieferblick sehen wir schon die Burgruine Coraidelstein, die auf einer Schieferkuppe oberhalb von Klotten gebaut wurde. Münz- und Keramikfunde lassen darauf schließen, dass vor dem Bau der Burg im 3. oder 4. Jahrhundert bereits ein römischer Vorläuferbau dort gestanden haben muss. Die heutige Burg stammt aus dem Jahr 960.


Unterwegs nach Cochem
Auf dem Weg nach Cochem gehen wir über einen Kreuzweg weiter und kommen an verschiedenen religiösen Sehenswürdigkeiten vorbei, so das Friedenskreuz oder eine schöne kleine Kapelle, die Seitskapelle. Sie liegt weit oben in den Weinbergen und bietet zudem eine tolle Aussicht auf die Mosel.





Auf der Höhe gibt es einen Wild- und Freizeitpark, wo es viele Sitzmöglichkeiten gibt und diese zu einer Trinkpause einladen, da die Aussicht phantastisch ist.

Pinnerkreuz
Das letzte Stück nach Cochem ist steinig und schwieriger zu begehen, daher sind feste Schuhe wichtig, aber es ist auch das schönste Stück der Tour. Über schmale Felswege gelangt man nun auf den Pinnerberg zum Pinnerkreuz. Dort angekommen bekommt man eine unglaublich schöne Aussicht auf Cochem, auf die Mosel und auf die Reichsburg Cochem. Der steinige Weg lohnt sich auf jeden Fall!





Der Abstieg nach Cochem geht schnell und steil bergab. Aber auch dieser Weg ist sehr schön, weil er eine besondere Aussicht auf die Burg in Cochem bietet.


Wir laufen zum Bahnhof von Cochem und fahren mit der Moselbahn zurück nach Treis-Karden. Die Verbindung ist sehr gut und es geht recht schnell.
Eine erlebnis- und vor allem abwechslungsreiche Wanderung ist nun zu Ende und ich freue mich auf die nächste Etappe.