Die Tour hat knapp 18 Kilometer Länge und ca. 360 Höhenmeter. Bis zur Briederner Schweiz ist der Weg angenehm zu laufen, kein Klettern und auch keine Abgründe am Wegesrand. Es gibt eine Ausweichmöglichkeit über die Höhe Waldeslust. Der Weg durch die Briederner Schweiz ist ein schmaler Pfad mit seitlichen Steilhängen.
Bei dieser Tour begleiten mich zwei junge Wanderer im Alter von 12 Jahren. Wir laufen die 17. Etappe des Moselsteigs. Es ist sehr heiß. Über 30 Grad in der Mittagshitze. Wir konnten nicht früher losgehen, weil wir erst gegen Mittag an der Mosel angekommen sind, noch unser Zelt aufbauen mussten und dann das Auto am Ziel in Beilstein geparkt haben. Hier nehmen wir die Fähre zur Überquerung der Mosel und fahren mit dem Bus Linie 711, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, nach Ediger-Eller, Austieg Bahnhof.
Ediger-Eller
Vom Bahnhof in Ediger-Eller gelangt man direkt auf den Moselsteig und läuft oberhalb des Ortes entlang. Wir durchqueren jedoch den Ort, um oberhalb dann auf den Moselsteig zu stoßen. Er ist wunderschön mit seinen alten Fachwerkhäusern und einer sehr schönen Kirche. Der zur Verbandsgemeinde Cochem gehörende Ort hat etwas über 1000 Einwohner und eine Fläche von knapp 20qkm. Aus dem historischen Ortskern, ragt die romanisch/gotische Pfarrkirche „St. Martin“ heraus und vollendet das malerische Bild des Ortes.



Wir verlassen Ediger-Eller über den Moselsteig durch die Weinberge Richtung Nehren. Der Weg bietet wunderschöne Aussichten auf die Mosel und auf den Ort Ediger, der Weg selbst bietet etliche Schreine am Wegesrand und in den Weinbergen gibt es so manches zum Thema Wein zu sehen.




Oberhalb des Moselsteigs verläuft ein Weg parallel zum Moselsteig zu den Römergräbern, wohin man gut einen Abstecher machen kann. Aufgrund der hohen Temperaturen machen wir diesen Abstecher nicht, auch wenn es sicher interessant gewesen wäre. Die erhaltenen, über 2000 Jahre alten Wandgemälde sind noch sehr gut erhalten und ich denke einen Besuch wert.

Abstecher nach Nehren
Hunger, Durst und Hitze veranlassen uns einen Abstecher nach Nehren zu machen. An einen Imbiss an der Straße, wo wir kurz Rast machen, gibt es Kleinigkeiten zu Essen, kühle Getränke und eine Toilette. Hier pausieren wir und schlendern entlang des Moselufers zur Brücke und somit zum Moselsteig Richtung Senheim.

Senheim
In Senheim, einem kleinen Ort aus dem 4. Jahrhundert heute mit etwas über 500 Einwohner, gehen wir entlang der Mosel und des Yachthafens. Der Hafen ist sehr schön, ein Ableger der Mosel. Im Mittelalter verlief hier eine wichtige Handelsstraße zwischen Lüttich und Frankfurt. Im Ortskern überragt die über 1000 Jahre alte katholische Kirche St. Katharina, im Ortskern.

Wir verlassen den Ort in Richtung Meselich über die Weinberge und gelangen zu einem schönen Pavillon oberhalb von Senheim mit Blick auf den Hafen am Moselabstecher. Der Pavillon, das Margaretenhäuschen, lädt ein zu einer Trinkpause.


Der Weg der nun oberhalb von Mesenich verläuft, ist für die Kinder besonders schön, weil es am Wegesrand viel auszuprobieren und zu lesen gibt. So gibt es einen Wanderer aus Stein, mit Spruch. Es gibt eine Station, wo man Kräftemessen kann. Die Steine die man hochziehen muss, haben unterschiedliche Gewichte. 105 oder 125, so richtig konnte ich es nicht erkennen, hat keiner von uns geschafft 😬

Besonders Spaß hat das Glücksrad für Lebensweisheiten gemacht. Während meine Tochter den Spruch „willst du einen Freund gewinnen, sei selbst einer“ hatte, war meiner „jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“ und der Junge, den wir mitgenommen haben, hatte den Spruch „trinkst du heut‘ Abend ein Gläschen Wein, läßt das Glück dich nicht allein“. Leider musste ich ihm sein Glück verwehren, da erst 12 Jahre!

Es gab auch eine Steinwaage. Ich habe die Kinder motivieren müssen, sie hinter sich zu lassen und weiter zu gehen.

Briederner Schweiz
Wir gelangen bald zur Briederner Schweiz, dem Abschnitt, worauf sich die Kinder gefreut haben, da es sich nicht einfach um einen normalen Wanderweg handelt, sondern um einen Pfad, an dem der Hang an der Seite stark abfällt.

Wie man bereits auf dem Schild lesen kann, gibt es einen Alternativweg über die Höhe Waldeslust. Wir gehen den Pfad. Er geht durch Fels- und Waldpartien nach Beilstein und wir gelangen bald zum Judenfriedhof und zur Burgruine Metternich mit wunderschönem Moselblick.




Burgruine Metternich und Beilstein
Die Burgruine Metternich stammt aus dem 12.-15. Jahrhundert. Seit 1637 im Besitz des Freiherrn von Metternich wurde sie 1689 unter Graf Montalt von den Franzosen zerstört. Von der anderen Seite der Burg kann man hineingehen, wir waren leider bereits zu spät und sind daher weiter in den Ortskern des schönen Dorfes Beilstein, dem Dornröschen der Mosel. Diesen Namen hat der Ort, weil er Kulisse für einige Heimatfilme war. Wir schauen uns auch das Kloster an und gehen in dem Klostercafé/-restaurant essen. Das Karmeliterkloster St. Joseph, dessen Bau 1686 begonnen wurde, liegt unterhalb der Burgruine inmitten des historischen Ortskernes. Das Klostercafé ist sehr zu empfehlen, das Essen ist gut und man sitzt sehr schön mit Blick auf die Mosel.



Hier endet unsere Wanderung, da wir unterhalb der Burgruine geparkt haben und nun den Abend im Klostercafé ausklingen lassen. Es war eine sehr schöne Tour! Wer diese Strecke nachgehen möchte kann gerne in meinem Komootprofil schauen! https://www.komoot.de/tour/895319132?ref=itd