Rundwanderweg vom Schloss Braunfels zur Burgruine Phillipstein, 14,5km, 340 Höhenmeter. Gut begehbare Wege. Wunderschöne Aussichten auf das Schloss Braunfels.

Braunfels und sein Schloss

Auf meiner heutigen Tour vom Schloss Braunfels zur Burgruine Phillippstein, läuft meine 12 jährige Tochter mit. Leider regnet es in Strömen als wir losfahren. Am Startpunkt angekommen bricht jedoch die Sonne durch und es regnet nicht mehr. Also eine schöne Mutter-Kind Runde zwischen Sonne und dicken Wolken!

Wir starten am Marktplatz in Braunfels, einem wunderschönen Ort im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Die historischen Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit dem ebenfalls historischen Brunnen aus 1727 machen den Marktplatz zu einem Blickfang.

Markplatz in Braunfels
Eingang zum Schloss Braunfels

Das Schloss Braunfels

Am Marktplatz liegt auch direkt das Schloss von Braunfels. Dieses wurde bereits 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Bis ins 19. Jahrhundert wurde das Schloss erweitert und verändert. So kamen im 14./15. Pforte, Torturm, Schlosstor und die spätgotische Schlosskirche hinzu. Im 17. Jahrhundert wurden barocke Anbauten, wie Neutor, Entréetor und Langer Bau vorgenommen. Die letzten Erweiterungen kamen im 19. Jahrhundert hinzu, Georgsturm und der neue Bergfried mit seinem Flankentürmchen.

Das Schloss prangt imposant über Braunfels und ist von weitem schon sichtbar. Vom Marktplatz gelangt man durch das Torhaus und durch die Ringmauern in die Festung. Eine Führung des Schlosses ist empfehlenswert. Da das Schloss noch heute im Privatbesitz des Fürstentums Solms-Braunfels steht und stets restauriert und gepflegt wurde, ist alles sehr gut erhalten. Übrigens wurden hier 2008 der Film „König Drosselbart“ und 2019 „Max und die Wilde 7“ gedreht.

Tor vom Schloss Braunfels

Die Herrengärten des Schlosses Braunfels

Wir verlassen auf der Wanderung „Vom Schloss Braunfels zur Burgruine Phillipstein“ den Marktplatz zu den dahinter liegenden Herrengärten des Schlosses. „Das grüne Herz der Altstadt“ existiert bereits seit über 400 Jahren in Braunfels. In den Gärten hat sogar eine Stechpalme, als ältestes existierende Exemplar ihrer Art in Deutschland, den bundesweiten Champion Tree (Rekordbaum) gewonnen. Der fast 275 Jahre alte Baum mit einem Stammumfang von 2,93m. Leider habe ich von dem Baum erst nach meiner Wanderung erfahren. Doch da Winter ist, sind die Gärten natürlich sowieso nicht so schön, wie wenn alles blüht. Daher werde ich hier definitiv nochmal durch spazieren. Es gibt auch immer Veranstaltungen im Park, was bestimmt toll ist!

Eingang zu den Herrengärten des Schlosses Braunfels

Nun laufen wir weiter Richtung Philippstein und es tun sich beeindruckende Aussichten vor allem auf das Schloss Braunfels auf. Auf halbem Weg nach Philippstein durch eine schöne Waldpassage, erreichen wir die Philippsteiner Schutzhütte, die sich für eine Rast anbietet. Wir laufen jedoch weiter und machen einen Abstecher zum Märchensee.

Das Schloss Braunfels
Wanderweg zur Burgruine Phillipstein
Philippsteiner Hütte

Der Märchensee

Auch wenn der Weg schön ist, hat er sich dennoch nicht wirklich gelohnt, denn der „Märchen“-See sieht nicht unbedingt nach Märchen aus! Dies mag sicher auch an der Jahreszeit liegen. Der kleine See, der ehemals eine Erzgrube war, liegt eingebettet in Felsen und Schilf. Wenn das Schilf blüht, mag der Ort vielleicht märchenhafter sein.

Der Märchensee

Burgruine Philippstein

Wir gehen den gleichen Weg zurück zur Schutzhütte, von wo es nun auf die Anhöhe vor Philippstein geht. In Phillippstein angekommen, besuchen wir die Burgruine dort. Die Höhenburg, die 1390 auf einem Bergsporn erbaut wurde, ist heute nur noch zum Teil vorhanden. Steine des Gebäudes wurden damals abgebaut und für neue Bauten verwendet. Übrig geblieben ist der Burgfried und Grundmauern, die später gesichert wurden. Die Burgruine ist geschlossen und wir laufen über das Gelände mit einer hervorragenden Aussicht. Auch von hier kann man das Schloss in Braunfels gut sehen.

Burgruine Phillipstein
Burgruine Phillipstein
Blick auf Schloss Braunfels von der Burgruine Phillipstein

Unterhalb der Burgruine gehen wir in den Ortskern, wo die evangelische Kirche aus 1913 und der noch ältere Dorfbrunnen aus 1834 weitere Überbleibsel der Vergangenheit darstellen. Der Weg führt nun bergauf auf eine Anhöhe.

Kirche in Phillipstein
Dorfbrunnen in Phillipstein

Oben angekommen hat man eine fantastische Aussicht auf Braunfels und das Schloss. Eine Holzliege lädt zu einer Pause ein. Wir setzen uns und während wir chillen und eine Kleinigkeit essen, schiebt sich in den dunklen Wolkenhimmel für einen kurzen Moment die Sonne und strahlt das Schloss an, als hätte es jemand angeschaltet.

Blick auf Schloss Braunfels

Silbersee und der große Weiher

Der Rückweg nach Braunfels verläuft nun über Abschnitte verschiedener Wanderwege, wie der Hessenweg, der Schinderhannespfad und der Lahnwanderweg, dessen Etappe 12 wir bereits gewandert sind. Der Lahnwanderweg leitet uns zurück bis nach Braunfels. Durch einen sehr schönen engen Waldpfad kommen wir zum Silbersee. Der Silbersee ist nur sehr klein und an sich nicht wirklich schön. Durch den schmalen Pfad, welcher sich am See vorbei schlängelt wirkt er jedoch eingebettet im Wald im Gesamtbild biotophaft und verwunschen.

Silbersee

Weiter am Lahnwanderweg gelangen wir auf einem Waldlehrpfad zum großen Weiher, der bereits in Braunfels liegt. Vor dem Weiher befindet sich auf der linken Seite die Urwaldzelle, wie sich dieses Naturschutzgebiet nennt. Es umfasst einen Wald-Komplex mit urwaldähnlichem Charakter. Die Buchen und Eichen dort, sind geschätzt 400 bis 500 Jahren alt.

Der große Weiher liegt unterhalb des Schlosses in Braunfels und bietet einen wunderschönen Anblick über den See auf das Schloss. Angler sitzen auch in dieser kalten Jahreszeit am See und angeln, es gibt viele Fußgänger und ich stelle mir vor, dass hier im Sommer geschäftiges Treiben herrscht. Wir gehen ein Stück weiter am See entlang. Es gibt schöne Bäume und inmitten eine Insel.

Der große Weiher mit Blick auf Schloss Braunfels
Der große Weiher mit Blick auf Schloss Braunfels

Wir genießen den Anblick und die letzen Sonnenstrahlen des Tages, bevor wir die Hauptstraße überqueren, um einen schmalen und steilen Waldpfad zurück zum Schloss zu nehmen. Die Tour ist zu Ende und mit vielen neuen Eindrücken gehen wir zurück zum Auto. Wer diesen Rundweg gerne nachlaufen möchte, bekommt im nachstehen Link die Tour bei Komoot angezeigt. https://www.komoot.de/tour/1008167810?ref=itd