Der Rundwanderweg beträgt 10,5 Kilometer und 250 Höhenmeter. Es gibt Passagen, die steil und rutschig sind. Hier sind feste Schuhe erforderlich.
Die Ulmbachtalsperre
Die Wanderung durch das Ulmbachtal liegt sowohl am Rande des Lahn-Dill-Berglandes, als auch am Rande des Westerwaldes. Sie beginnt an der Ulmbachtalsperre. Der 570 Meter lange und 90-180 Meter breite Stausee dient dem Hochwasserschutz der Lahn und der Ulmbach bei Starkregen und Schneeschmelze. Der Bau des Staudamms wurde 1963 begonnen und 1966 beendet. Dadurch entstand neben dem Stausee zusätzlich ein schönes Naherholungsgebiet. Ich laufe über die 20 Meter hohe Staumauer und am See entlang Richtung Greifenstein.
Durch den Wald führt mich ein Waldlehrpfad, der Fuchsweg, zur Burg Lichtenstein. Auch die Wäller Tour „Kleiner Wäller – Basalt und Wasser“ verläuft hier ein Stück parallel mit meiner Wanderung durch das Ulmbachtal.


Burg Lichtenstein
Der permanente Anstieg führt mich zur Burg Lichtenstein, bzw. zu dem, was von ihr noch übrig ist. Besser gesagt gar nichts. Es gibt Überreste der Burg , die 1225 auf einem Hügel kurz vor Greifenstein erbaut und gegen Ende des 13. Jahrhunderts zerstört wurde, aber diese liegen unter Wald- und Wiesen verborgen. Die Trümmer sind nicht mehr zu sehen. Es gibt ein Gitter im Boden, worunter sich ein Loch befindet, aber auch darunter sehe ich keine Trümmer.

Nur mit der Vorstellung einer Burg laufe ich weiter und freue mich auf die Burg Greifenstein, die immer wieder ein Besuch wert ist. Steinig und steil führt die Wanderung durch das Ulmbachtal nun weiter nach Greifenstein. Es hat bis eben geregnet und der Weg ist nass und rutschig. Nun ist Vorsicht geboten, denn ich muss mich teilweise festhalten so steil geht es bergauf.

Die Cölnische Hohe Heer- und Geleitstraße
Oben angekommen laufe ich durch einen Birkenwald und stoße auf die Überreste der „Hohen Straße“. Es handelt sich lediglich noch um einen Graben, nur ein Schild verweist auf die damalige Existenz. Die Cölnische Hohe Heer- und Geleitstraße war vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert Handelsstraße zwischen Köln und Frankfurt. Sie verlief über Siegburg, Altenkirchen, Limburg, Königsstein im Taunus nach Frankfurt a.M. Die Strecke wurde auch als Pilgerweg von Köln nach Marburg genutzt!


Greifenstein und seine Burg
Über wunderschöne Wege mit unglaublichen Aussichten gelange ich nach Greifenstein, ein Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde. Den Namen hat der Ort durch die ansässige Burg Greifenstein erhalten.


Die Burg aus dem 12. Jahrhundert oder sogar älter, denn sie wurde erstmalig 1160 urkundlich erwähnt, liegt auf 441 Metern über NN und bietet einen wunderbaren Ausblick über das Dilltal. Sie wurde im 13. Jahrhundert weiter ausgebaut, um die oben beschriebene wichtige Handelsstraße besser schützen zu können. Bis ins 17. Jahrhundert wurde sie noch, unter wechselnden Besitzern, genutzt, bevor sie zur Ruine verfiel.




Neben der Burg befindet sich die barocke Schlosskirche. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die spätgotische Katharinenkapelle errichtet. Darüber wurde Ende des 17. Jahrhunderts die barocke Saalkirche errichtet.
Toll ist auch das Glockenmuseum, das sich ebenfalls auf dem Burggelände befindet. Man kann über 100 Glocken besichtigen und es ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist das bedeutendste Glockenmuseum seiner Art in Europa.
Der Waldhof Elgershausen
Von Greifenstein geht meine Wanderung durch das Ulmbachtal nun weiter Richtung Holzhausen, einem Ortsteil der Gemeinde Greifenstein. Der Weg führt durch das Gelände der pneumologischen Klinik Waldhof Elgershausen. Die Klinik wurde bereits 1900 von Dr. Liebe erschaffen, als Heilstätte für Tuberkulose. Im Jahre 2006 wurde die mittlerweile bedeutende Klinik nach Gießen verlegt und der Waldhof ging in Privatbesitz über. Das Gelände ist mit seinen alten Häusern sehr schön und auch sehr groß!




Greifenstein-Holzhausen
Vom Waldhof geht es bald nach Holzhausen, einem kleinen Dorf mit schöner Dorfkirche, die das Ortsbild dort prägt. Sie stammt bereits aus dem Mittelalter und steht heute unter hessischem Denkmalschutz.

Nun führt die Wanderung durch das Ulmbachtal zurück zum Ausgangspunkt, durch den Wald und an der Ulmbach entlang. Leider ist es mittlerweile schon fast dunkel. Ich habe wohl zu viele Fotos gemacht. Die Ulmbach kann man nur noch erahnen, aber der Weg ist sehr schön. Zum Abschluss der Tour liegt nun die Ulmbachtalsperre ruhig im Abendlicht.


Wer die Tour laufen möchte kann mich gerne bei Komoot besuchen: https://www.komoot.de/tour/936280447?ref=itd&share_token=aMwjHkVY80iZ5icNS14vA2GzL1IzMz82IIk7404PfI56ZbvkSm
Meine liebe Wanderlustige, es ist mal wieder ein sehr anschaulicher Bericht über unsere/Deine Heimat! Schön geschrieben und tolle Bilder! Weiter so, denn ich freue mich auf den nächsten Bericht.
Anno, der auch schon mal wandert
Vielen Dank! Das freut mich sehr! Der neue Bericht ist in Arbeit! 😃